02.05.2015 14:00 (Kultur)
» Junge Klöpplerinnen auf fantastischer Reise «
(MT) SCHNEEBERG: Die unter den fleißigen Händen der Kinder und Jugendlichen zu den Erzgebirgischen Jugendkulturtagen im Bereichen "Schnitzen, Drechseln, Basteln und Klöppeln" entstandenen Werke finden in einer Leistungsschau im Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg große Beachtung. Die 27 klöppelnden Mädchen hielten sich an das Thema "Fantastische Reise", die 40 schnitzenden Jungs, Mädchen und Jugendlichen hatten dieses Jahr freie Themenwahl.
Insgesamt vergab die Jury acht Preise, leider konnte sie mangels Beteiligung keine Gruppenarbeiten prämieren. In der Kategorie bis 12 Jahre erhielt der achtjährige Clemens Kaufmann mit seiner Wettbewerbsarbeit "Springender Delphin" den 1. Preis. Ihm folgten Milena Rothe mit ihrer tanzenden Ballerina (2. Preis) und Lucas Aurich mit seinem Relief "Katze" (3. Preis).
Die Gewinner unter den Teilnehmern ab 13 Jahre sind die 15-jährigen, Max Schale mit seinem "Elefantennachwuchs" (1. Preis) und Julian Huber mit dem "Rentner als Räucher-mann" (2. Preis). Beide gehören der Schnitzschule der Bergstadt Schneeberg unter Leitung von Walter und Friedhelm Pflugbeil an. Den 3. Preis konnte Lukas Meyer von der Schnitzschule Annaberg-Buchholz (Leiter Ingolf Gleisl) mit seinem Ford Mustang entgegennehmen. Bewundert wurde insbesondere die sehr detailreiche Schnitzerei und Farbgebung. Wie jedes Jahr wurden auch die begehrten Sonderpreise verliehen, die diesmal an den achtjährigen Nick Knorr mit seinem Holzhacker (Sonderpreis der Druck- und Verlagsanstalt Marienberg) und den fünfzehnjährigen Felix Weber, beide aus Schneeberg, gingen. Letzterer bekam für sein Kleiberpaar den Sonderpreis "Langs Erzgebirgshaus".
Nicht jeder Teilnehmer kann von sich behaupten, dass er kam, sah und siegte. Viele sind jedes Jahr dabei, sie hoffen und bangen. Ihre Freude am Schnitzen und Klöppeln kommt von Innen heraus. Diese zu erhalten, ist eine ernste Angelegenheit, die einen selbstsicheren und über die Dinge erhabenen Geist erfordert, wie es schon der römische Politiker und Philosoph Seneca d. J. uns in seinen "Moralischen Briefen" hinterließ. Aber liegt es nicht auch an der fehlenden Zeit, die im vergangenen Jahr das Thema der Jugendkulturtage war, die uns vom gemeinschaftlichen Arbeiten abhält? Hoffen wir, dass im nächsten Jahr die kleineren und größeren Schnitzer wieder gemeinsam etwas hervorbringen und Preise vergeben werden können. Anders gestaltete sich die Teilnahme bei den Klöpplerinnen. Hier fehlen dieses Jahr die Einzelarbeiten. Die drei Teilnehmerinnen waren Lisa Zenner mit der Arbeit "Ich bin dann mal weg …" (1. Preis), Hanah Lenk mit "Von Reinsdorf nach Amerika – Langsamer bitte" (3. Preis) und Lea Lohse "Der Weg ist das Ziel" (Nachwuchspreis des Sächsisch-Erzgebirgischen Klöppelverbandes e. V.). Die Platzierten gehören zu den Klöppelschulen von Schneeberg (Antje Friedrich) und Zwickau (I. Gans). Mit der Gruppenarbeit "Bilder einer Traumreise" punktete die Klöppelgruppe der Grundschule Geyer unter Leitung von Heike Kluge (1. Preis). Ebenso leitet sie die Kinderklöppelgruppe des Erzgebirgszweigvereins Geyer e. V., die dieses Jahr den 2. Preis mit "Polarexpedition" erlangte. Über den Sonderpreis des Erzgebirgsvereins e. V. können sich die sechs bis vierzehnjährigen Mädchen der Klöppelschule "Barbara Uthmann" in Annaberg freuen, die das Thema der "Fantastischen Reise" aus der Sicht eines treibenden Fesselballons sahen, diesen in 3-D klöppelten und mit geklöppelten Objekten versahen.
Das Alter der Teilnehmer am diesjährigen ausgeschriebenen Wettbewerb des Erzgebirgsvereins reichte von 8 bis 17 Jahren.

Bild: Ausstellungsstück (Quelle: KJ/Tom Badusche)
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