10.11.2009 08:00 (Wirtschaft)
» Erzgebirgische Textilindustrie im Umbruch (1) «
(JE) ANNABERG-BUCHHOLZ: Neben Zigaretten und CD's sind sie das meistgefälschte Produkt der Welt: Textilien. Zum 6. Branchentag der Textil- und Bekleidungsindustrie im Gründungs- und Dienstleistungszentrum in Annaberg-Buchholz war vor allem das ein Thema. Die Wanderausstellung "Echt gefälscht!" im Erdgeschoss des GDZ stellt Fälschungen und Originale gegenüber.
Michael Bauer – Curt Bauer GmbH (Bild): "Plagiate sind ein Problem für uns, Sie sehen das hier in der Ausstellung. Wir haben in Richtung unserer Afrikaexporte chinesische Nachahmungen unserer Ware, die nicht nur die Dessinierung, sondern auch Verpackung und Marke kopieren und somit uns die Verkaufstätigkeit am afrikanischen Markt erschweren."
Infolge von Marken- und Produktpiraterie erleidet die sächsische Textil- und Bekleidungsbranche jährlich Umsatzeinbußen von rund 5 Millionen Euro. Das hat in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 1.200 Arbeitsplätze gekostet.
Bertram Höfer – Geschäftsführer Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. : "Wir glauben, dass man dem Problem der Produkt- und Markenpiraterie juristisch nur schwer beikommt. Deswegen wollen wir auf ein Umdenken setzen, ein Umdenken beim Endverbraucher aber auch beim Importeur, der die Ware ins Land holt. Wir wollen aufmerksam machen auf das Problem, das nicht nur ein wirtschaftliches ist. Es gehen Arbeitsplätze dadurch verloren. Wir wollen auch auf das Problem der Gesundheitsgefährdung aufmerksam machen, denn oft ist in diesen Textilien auch Gift enthalten, also hier in Europa schon längst verbotene Weichmacher z. B., die man verwendet, die Gesundheitsschäden herbeiführen können." (Serie wird fortgesetzt.)
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