30.10.2009 10:00 (Wirtschaft / Sonstiges)
» Crottendorfer Schüler lernen Praxis kennen «
(MT) CROTTENDORF: Zu einer außergewöhnlichen Unternehmenstour begleiteten wir den Crottendorfer Bürgermeister Bernd Reinhold am 29. Oktober. Mit ihm sind der Schulleiter der Neuen Mittelschule Crottendorf, Reiner Mey, und Lehrer Horst Herrmann unterwegs. Die Männer sehen sich gemeinsam mit zahlreichen Partnern im Ort als Vorreiter.
Schulleiter Reiner Mey: "Die Neue Mittelschule Crottendorf hat sich zum Ziel gesetzt, in der Ausbildung der Schüler sehr praxisverbunden zu agieren, den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich umfassend die Berufe anzuschauen. Mit den Betrieben hier in Crottendorf haben wir sehr gute Partner, die uns die Möglichkeit geben, die Kinder hier sehr vielfältig einzusetzen."
Die 21 Schüler der jetzigen Klasse 7 haben monatlich einen Unterrichtstag in einem Unternehmen. Und das bis zur 10. Klasse. Älteren unter uns dürfte das bekannt vorkommen.
Beim Crottendorfer Modell der Gegenwart wird nach drei Tagen in einem Betrieb der Einsatzort gewechselt. Zur Zeit sind 15 Unternehmen beteiligt. Kommt 2010 ein weiterer Jahrgang dazu, dürften es mehr werden. In Crottendorf und Walthersdorf wohl kein Problem, sind im Ort doch 360 Gewerbe angemeldet. Darunter befinden sich auch große Betriebe, die regelmäßig ausbilden. Für die hat das Projekt auch einen Vorteil.
Reinhold Viertel, Hoppe AG: "Für die Hoppe AG hat das sehr viel Wert, denn durch die demografische Entwicklung der letzten Jahre haben wir uns Gedanken gemacht, wie können wir unsere Lehrlinge für die Zukunft gewinnen. Und da ist das Projekt Schule-Wirtschaft ein sehr wichtiger Punkt, zudem wir auch unseren Beitrag leisten, um Jugendliche zu interessieren, damit wir dann später diese in unserem Haus wiedersehen können."
Zur Zeit sind allein in diesem Betrieb 30 Lehrlinge beschäftigt. Zuletzt schloss Brian Otto seine Ausbildung als bester Metallschleifer Deutschlands ab.
Unter anderem auch darum, dass in Crottendorf weiterhin erfolgreich Fachkräfte ausgebildet werden können, sitzen Schulträger, Unternehmen, Gemeinde und Schulförderverein in einem Boot. Und auch die Schüler und deren Eltern bekommen Hilfe bei der Orientierung. So fällt die erste Resonanz positiv aus.
Schulleiter Reiner Mey: "Es gab letztendlich ein sehr gutes Feedback von den Unternehmen und von den Eltern, die stehen hinter diesem Projekt. Auch von den Schülern ist die Resonanz gut. Es gibt sicher den einen oder anderen Schüler, der sagt, das ist nicht so unbedingt meine Beschäftigung gewesen. Das Interesse ist aber da, überall mal reinzuschnuppern, um zu merken, das ist der Beruf, der für mich mal in Frage käme."
Die Erfahrungen und Beurteilungen werden im Berufswahlpass festgehalten.
Und wenn auch nicht immer der Traumberuf dabei ist. Katrin Viertel, Verantwortliche für Ausbildung bei der Hugo Stiehl GmbH Crottendorf bringt es auf den Punkt: Regelmäßig ein Tag in der Praxis schadet auch nicht.

Bild: Schulleiter Reiner Mey und Lehrer Horst Herrmann besuchen einen Schüler bei der Hoppe AG.
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