23.09.2009 17:00 (Sonstiges)
» Zur Schweinegrippe im Erzgebirgskreis «
(JE) AUE: Die neue Influenza A/H1N1 – besser bekannt als Schweinegrippe – hält Deutschland seit April in Atem. Auch im Erzgebirgskreis sind viele Menschen beunruhigt. Deshalb veranstaltete das Gesundheitsamt des Landkreises am 22.September eine Pressekonferenz zur aktuellen Lage sowie zur geplanten Impfaktion.
Bis dato wurden im Erzgebirgskreis 25 Fälle der neuen Influenza labordiagnostisch bestätigt. Davon drei im Altlandkreis Annaberg, einen im Altlandkreis Aue-Schwarzenberg, 12 im Altlandkreis Mittlerer Erzgebirgskreis und neun im Altlandkreis Stollberg. Dabei waren vor allem Person der Altersgruppe 20 bis 44 Jahre betroffen.
Aufgrund der bisher milden Krankheitsverläufe besteht in Deutschland derzeit kein Grund für eine erhöhte Sorge in der Bevölkerung. Obwohl die Infektion durch virushaltige Tröpfchen übertragen wird, gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Dr. med. habil. Christoph Rink – Facharzt für Innere Medizin: "Das ist eine Frage des persönlichen Verhaltens. Man soll ja einen anderen Menschen ohnehin nicht anniesen. Man soll also versuchen in den linken Oberarm zu niesen, nicht in die offenen Hände und schon gar nicht dann dem Nachbarn diese Hand zum Begrüßungsgruß entgegen strecken. Man soll möglichst Wegwerf-Taschentücher benutzen und man soll vor allem die Hände waschen, besonders dann, wenn man auf der Toilette war."
Wenn man über Handdesinfektionsmittel verfügt, sollte man diese benutzen.
Die wirksamste präventive Maßnahme gegen die Influenza A/H1/N1 ist jedoch die Schutzimpfung. Diese wird voraussichtlich Mitte Oktober für zunächst drei Personengruppen zur Verfügung stehen.
Das sind einmal chronisch-kranke Menschen, zum Beispiel mit einer chronischen Herz-, Nieren-Krankheit und Diabetiker. Aber auch besonders dicke Menschen sollten sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Die zweite Gruppe ist natürlich das medizinische Personal, was im Ernstfall Betroffene versorgen muss. Dazu kommen so genannte Schlüsselpersonen wie Ärzte, Polizisten und Feuerwehrleute.
Für die übrige Bevölkerung wird der Impfstoff voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres bereitstehen.
Dr. med. habil. Jürgen Prager – Mitglied der Sächsischen Impfkomission: "Gegenwärtig aufgrund der milden Verläufe der Erkrankung ist es aus Sicht der Bundesregierung und auch aus Sicht der Experten nicht notwendig eine Massenimpfung der gesamten Bevölkerung durchzuführen. Aber es ist das Ziel der Bundesregierung jeden Bürger, der sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen will, diese Impfung durchzuführen und auch die Kosten zu übernehmen, das war lange noch ein Streitpunkt. Jetzt gibt es aber eine klare Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Krankenkassen, dass diese Impfung kostenlos für jeden Bürger angeboten werden kann."
Ein zusätzliches Problem könnte die saisonalen Influenza sein. Die Grippezeit hat begonnen. Und man sollte sich auf jeden Fall gegen die "normale" Grippe impfen lassen (Bild). Immerhin sterben in Deutschland jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Menschen an der saisonalen Influenza, während die Schweinegrippe bisher noch keine Opfer gefordert hat. Das Landratsamt des Erzgebirgkreises will zur gegebener Zeit eine Informationsstelle für Bürger einrichten.
zurück ]