06.09.2009 10:00 (Sonstiges)
» Makaberes Kinderspiel mit kleinen Igeln  «
(JE) AUE/SCHWARZENBERG: Sie sind klein, stachlig und unglaublich niedlich. Kaum vorstellbar, dass jemand diesen kleinen Tierchen etwas Böses will. Doch genau das ist jetzt passiert. Die kleinen stachligen Igelbabys wurden vor kurzem unfreiwillig Teil eines makaberen Kinderstreichs.
Im Schwarzenberger Stadtteil Sonnenleithe hatten Kinder die kleinen stachligen Kugeln auf die Straße geworfen.
Viola Heinze – Wildtierauffangstation "zoo der minis": "Ein aufmerksamer Bürger hat das mitbekommen, dass da was auf der Straße liegt und hat noch Kinder am Straßenrand gesehen und sich dann der Sache mal angenommen und nachgefragt. Und da hat sich herausgestellt, dass das sieben kleine Igelbabys waren. Und eines der Kinder hat ihm dann erzählt, dass die Jungs sie auf die Straße geworfen haben. Und dann hat er sich weiter darum gekümmert. Er hat beim Tierarzt nachgefragt und sie am nächsten Tag zu uns gebracht."
In der Wildtierauffangstation des Auer "zoo der minis" werden die kleinen Vierbeiner jetzt wieder aufgepäppelt. Und das ist gar nicht so einfach, denn die Zeit drängt. Die vier Wochen alten Tiere wiegen gerade ein Viertel von dem, was nötig ist, um den Winter zu überstehen.
"Im Moment haben sie sich ganz gut erholt. Sie haben viel Wäre und ausreichend Futter bekommen. Und jetzt muss man sie natürlich aufpäppeln und wenn das bis zum Herbst nicht klappt, dass sie 600 Gramm erreichen, dann müssen sie bis Mai bei uns bleiben, was natürlich nicht so schön wäre.", so Heinze.
Denn die Überwinterung eines einzigen Igels kostet die Wildtierauffangstation 400 Euro.
Damit ist die Aktion also nicht nur grausam sondern auch ziemlich kostspielig. Übrigens ist Tierquälerei in Deutschland strafbar. Tätern drohen hohe Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren.
Den minderjährigen Tierquälern drohen in diesem Fall keine rechtlichen Konsequenzen. Allerdings sollten diese Bilder wohl wenigstens für Gewissensbisse sorgen.
Bild: Ein Igel wurde bei der makaberen Aktion verletzt. Er zog sich eine Beinprellung zu, die inzwischen aber schon verheilt ist.
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