12.07.2024 09:30 (Politik / Sonstiges)
» Gedenkstätte Hoheneck feierlich eröffnet «
(MT) STOLLBERG: Als am 11. Juli die Gedenkstätte Hoheneck feierlich eröffnet wurde, war Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Stollberg dabei. Für das Land Sachsen war Kulturministerin Barbara Klepsch angereist. Die Gedenkstätte, einst ein berüchtigtes Frauengefängnis der DDR, dient heute als Ort der politischen und demokratischen Bildung. Zeitzeugin Konstanze Helber, die wegen einer gescheiterten Republikflucht in Hoheneck inhaftiert war, sagte im Beisein von Steinmeier: "In 40 Jahren wurden in diesem Frauengefängnis viele unschuldige Frauen, Mädchen, sogar dort geborene Kinder weggesperrt, weil sie anders leben wollten, als die DDR es für sie vorsah. Egal in welchem Jahrzehnt, anders denken, anders sein etwas anderes wollen, konnte hier in Hoheneck enden. Und wir, die Politischen, waren alle unschuldig"
Die Eröffnung der Dauerausstellung, die die Schicksale dieser ehemaligen Häftlinge in den Mittelpunkt stellt, markiert einen wichtigen Meilenstein in der historischen Aufarbeitung politischer Repression in Deutschland. Gemeinsam mit Zeitzeuginnen gingen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kulturministerin Barbara Klepsch durch das historisch erhaltene Zellenhaus und die Dauerausstellung.
Die ehemalige Haftanstalt, deren Geschichte bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, war sowohl im Nationalsozialismus als auch nach 1945 ein Symbol der politischen Repression. Heute steht sie als Mahnmal und Bildungsstätte für die Erinnerung an die Opfer von Diktatur und Verfolgung. Die umfangreiche Sanierung des Schlosses Hoheneck und die Einrichtung der Dauerausstellung wurden durch eine Bund-Landesförderung möglich, wobei der Bund und der Freistaat Sachsen jeweils knapp über 700.000 Euro beigesteuert haben. Die Öffnung für den Publikumsverkehr ist für August 2024 vorgesehen. (Bildquelle: Uwe Zenker)
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