28.06.2024 09:00 (Sonstiges / Kultur)
» Start für Bau eines neuen Zechenhauses «
(BP/MT) LÖSSNITZ: Als die Interessengemeinschaft Historischer Erzbergbau Lößnitz kurz vor dem letzten Weihnachtsfest mit dem Preis "Ehrenamt des Monats" des Erzgebirgskreises ausgezeichnet wurde, war auch von großen Plänen die Rede. Die sehen vor, im Kuttengrund ein ehemaliges Zechenhaus in seinem ursprünglichen Zustand wieder zu errichten.
Jetzt waren wir wieder bei den Bergbauenthusiasten und der Vereinsvorsitzende Jens Hahn (Bild) konnte Erfreuliches verkünden: "Seit einer Woche ist es nun Tatsache. Wir haben grünes Licht bekommen von der SAP, dass unser Projekt, was wir schon seit 2009 hier versuchen anzuschieben, endlich Gestalt annimmt. Also wir haben jetzt die Projektbewilligung zur Wiedererrichtung unseres Zechenhauses erhalten. Und das heißt natürlich, wir müssen uns jetzt sputen, es muss ja Baufreiheit geschaffen werden im 30 Meter Umkreis dieses künftigen Gebäudes. Damit wird unser Ensemble hier an der Kuttenzeche wieder vollständig, so wie es im 19. Jahrhundert mal aussah. Also wir haben dann geordnete Verhältnisse, auch für unsere Partner in Tschechien. Die Stadt von Horni Slavkov ist ja auch eine alte Bergbaustadt mit den haben wir einen Vertrag geschlossen mit gegenseitigen Austausch an geschichtlichen Kenntnissen und auch sprachlich soll einiges passieren. Schüleraustausche wird es weiter geben.
Es ist also einiges in Planung. Für uns bedeutet das jetzt erst mal die Hände in die Hand nehmen wie es so schön heißt und wir müssen jetzt schauen das wir Baufreiheit hier schaffen. Geländer müssen zurückgebaut werden, elektrische Leitungen müssen vorübergehend auch weg. Dass hier die Holzverladefahrzeuge ran kommen. Es müssen Absperrungen errichtet werden. Und damit einher geht natürlich auch die Schließung unseres Besucherbergwerks auf eine gewisse Zeit."
Der Neubau soll den Verein in die Lage versetzen, in Zukunft weniger von der Witterung abhängig zu sein und das Angebot für Schulprojekte sowie für Besucher weiter ausbauen zu können. Großes Ziel ist eine Begegnungsstätte für den deutsch-tschechischen Austausch. Doch vorher kommen erst mal die Bauarbeiter zum Zug.
Jens Hahn: "Aus diesen Gründen müssen wir also jetzt auch das den Besucherbetrieb im Bergwerk für geraume Zeit einstellen. Wir werden es auch noch überall publik machen. Es muss die Beschilderung aufgestellt werden. Das Gelände wird dann schätzungsweise Anfang Juli komplett abgesperrt. Es wird Holzeinschlag hier stattfinden. Es ist eine Gefahrenquelle dann, wenn alle Geländer weg sind. Wir werden es rechtzeitig bekannt geben, wenn wir den Besucherverkehr wieder aufnehmen können. Im Moment wissen wir das noch nicht. Ende August sollen dann die Baumaßnahmen hier wirklich beginnen."
Und wo soll das Zechenhaus gebaut werden?
Jens Hahn: "Jetzt, wo noch immer dieses kleine Zechenhäusel hier steht, eigentlich das Modell des Kuttenhauses, ist hinter uns die Baufläche, wo dieses Gebäude wieder auf alten Fundamenten wiedererrichtet wird. Ich stehe jetzt genau hier, wo mal der Keller hinkommt, dort wo früher eine alte Kunstradstube war. Die soll auch so weit wie es geht an alten Mauerwerk erhalten bleiben. Und dann hoffen wir natürlich, dass man 2026 nach unseren derzeitigen Planungen hier irgendwann dieses neue Haus etwas größer wie hier in Besitz nehmen können."
Das entstehende, eingeschossige Gebäude mit Spitzboden wird eine Fläche von 75 m² haben. Wer Begriffe wie historischer Erzbergbau oder mittelalterliche Grubenbaue hört, mag zuerst an Abenteuer unter Tage denken. Damit würde man aber einer zu romantischen Vorstellung von Altbergbau unterliegen. Für die Mitglieder des Lößnitzer Vereins bedeutet der historische Erzbergbau oftmals auch harte, körperliche Arbeit. (Bildquelle: Bernd Pudwil)
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