24.06.2024 10:00 (Sonstiges / Kultur)
» Die nächste Winterstein-Spielzeit «
(MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: Derzeit gibt es keine Aufführungen im Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz. Das Ensemble spielt im Sommer auf der Naturbühne an den Greifensteinen. Dennoch war am 21. Juni etwas los auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Die Erzgebirgische Theater- und Orchester GmbH blickte schon mal auf die Spielzeit 2024/25, die mittlerweile 132., voraus. Zum vierten Mal wurden dabei die Pressevertreter von Intendant Moritz Gogg begrüßt. An seiner rechten Seite hatte Oberspielleiter Jan Holtappels Platz genommen. Zudem waren Theaterpädagogin und Schauspieldramaturgin Asia Schreiter sowie Chefdramaturg Lür Jaenike mit auf der Bühne.
Gemeinsam sprechen sie zunächst über zehn Premieren auf dieser Bühne und zwei Premieren in externen Spielorten, drei Premieren im Sommer 2025 auf der Naturbühne Greifensteine, und zehn Philharmonische Konzerte. Mit Blick auf die geplanten Aufführungen, was würde der neue Oberspielleiter einem versierten Theatergänger besonders ans Herz legen?
Jan Holtappels: "Wenn man regelmäßig ins Theater kommt, würde ich auf jeden Fall "Sas unerhörte Leben des Alex Woods" empfehlen, das eine Uraufführung nach einem britischen Roman, der sehr erfolgreich war. Es wird sehr spannend bestimmt werden."
Und wer bisher noch nicht so oft im Theater war, jetzt aber findet, dass es endlich mal Zeit wird – was wäre dem zu empfehlen?
Jan Holtappels: "Ich glaube, da haben wir zwei Sachen, die ich bewerben möchte. Natürlich unser Saisonauftakt mit "Ewig jung", ein Schauspiel-Musical mit Rock und Popsongs der letzten 20, 30, 40 Jahre. Das wird sicherlich für ordentlich Stimmung sorgen. Und zum anderen natürlich unsere Boulevard-Komödie "Eine Mords-Freundin". Das wird ein großer Spaß. Eine britische, recht neue Komödie mit viel Wortwitz, viel Situationskomik. Ich glaube, dass das könnte was sein."
Und dann nehmen bei der Vorstellung des Spielplanes für die kommende Saison das Angebot im Kinder- und Jugendtheater sowie diverse Extras einen fast noch größeren Raum ein.
Intendant Moritz Gogg: "Unsere Aufgaben sind vielfältig und das ist besonders wichtig, weil es muss ja die Leidenschaft für die Kunstform bei den Jugendlichen geweckt werden, dass sie lebenslang diese Leidenschaft behalten. Und andererseits auch vermitteln wir menschliche Werte wie Humanismus, Toleranz und Menschlichkeit. Und das ist ja auch wichtig, dass sich die jungen Leute damit beschäftigen. Also sind wirklich tragende, wichtige Themen, die wir verhandeln und die besonders wichtig auch für die Jugend sind, dass die mal sehen, es gibt das und wir müssen dem nachgehen und auch danach leben. Also eine gesellschaftspolitische Aufgabe und eine kulturelle Grundversorgung letztlich."
Und dabei gibt es auch eine Reihe besonderer Aktionen begleitend zum Spielzeitmotto.
Moritz Gogg: "'Werden wir wachsam gewesen sein?' Es erscheint uns in diesen Zeiten besonders wichtig, in Zeiten auch, wo Wahlen anstehen, dass die Leute sich fragen, was muss ich tun? Wie muss ich mich verhalten, meinetwegen, Wie will ich wählen? Das garantiert wird, dass die Gesellschaft tolerant wird, noch toleranter wird, dass Freiheit erhalten bleibt, dass Demokratie erhalten bleibt, dass die Menschen sich gegenseitig respektieren und gut behandeln."
Jan Holtappels ist der neue Oberspielleiter. Damit konnte das Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz einen erfahrenen Theatermann gewinnen, der selbst als Schauspieler angefangen hatte. Sein erstes Engagement führte ihn ans Hamburger Ohnsorg Theater. Seit 2012 inszeniert der 1986 in Mönchengladbach geborene Kan Holtappels auch regelmäßig. Wie ist er im Erzgebirge angekommen?
Jan Holtappels: "Ich komme noch an, glaube ich. Ein bisschen kenne ich es schon. Eine Arbeit habe ich ja mit "Kabale und Liebe" hier schon gemacht, habe mich aber sehr wohlgefühlt hier und bin sehr gespannt auf das, was mich erwartet, die Menschen kennenzulernen, die Region kennenzulernen."
Bisher fühle ich mich ganz wohl hier.
Zum Potential des Ensembles sagt der neue Oberspielleiter Schauspiel:
Jan Holtappels: "Großes Potenzial! Es ist ja ganz wundervoll, dass diese Region, dass eine Stadt wie Annaberg Buchholz, die jetzt ja keine Millionenmetropole ist, trotzdem so ein tolles Haus hat, so ein tolles Ensemble. Und wir haben ganz tolle Leute im Ensemble, die unheimliches komödiantisches Potenzial haben, die singen können, die aber auch die Tragödie spielen können, also wahnsinnig breitgefächertes Potenzial."
Wieder aufgenommen werden nach den laut Theater großen Erfolgen in der vergangenen Spielzeit "Die Zauberflöte", "Die Fledermaus", "Der Vetter aus Dingsda", "Die Töpfchenhexe" und "Das blaue Klavier". Der Anton-Günther-Abend "Mei Harz braucht Lieder" kehrt ebenfalls auf die Bühne des Eduard-von-Winterstein-Theaters. Wenn es da überhaupt noch einer Einladung bedarf, Jan Holtappels spricht sie aus:
Jan Holtappels,: "Kommen Sie ins Theater, kommen Sie ins Theater. Es ist ein großes Geschenk, dass es hier dieses Haus gibt in dieser Region, dass es so einen bunten, vielfältigen Spielplan hat mit so tollen Leuten auf der Bühne. Kommen Sie ins Theater, genießen Sie den Abend. Haben Sie Spaß hier? Wertschätzen Sie das Haus."
"Werden wir wachsam gewesen sein?" - Das erzgebirgische Theater lädt sie in der neuen Spielzeit laut Intendant Moritz Gogg wieder dazu ein, "auf eine spannende Reise durch die Welt des Theaters zu gehen und dabei nicht nur zu genießen, sondern auch zu reflektieren." (Bildquelle: erzTV/Mario Totzauer)
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siehe auch: Start auf Europas schönster Felsenbühne
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