06.06.2024 10:00 (Sonstiges / Kultur)
» Auftritt im Vogtland «
(MTL) EIBENSTOCK: Wo musiziert wird, da ist auch das Wetter gut. Das lässt sich über das Konzert des Bandonionvereins Carlsfeld am verregneten Wochenende zum Start in den Juni im Vogtland sagen. Am Sonntag waren alle trocken Fußes in der Obercrinitzer St.-Johannis-Kirche angekommen. In dem, man glaubt, 1493 errichteten Kirchlein, die Jahreszahl ist in den Deckenbalken eingeritzt, war dann auch ganz schön was los. Die im März 2024 ins Amt neu ordinierte Pfarrerin Nicole Bärwald-Wohlfarth war auf das Konzert sehr gespannt, denn sie hatte die Chöre und das Bandonion noch nicht zuvor gehört. Der Kirchenchor, der Triebtalchor, der Organist Michael Schütz und der Bandonionverein Carlsfeld teilten sich das etwa zweistündige Programm.
Der Triebtaler Chor – Trieb ist ein Ortsteil von Falkenstein - gründete sich 1992 als Frauenchor mit 12 Frauen, 1995 wurde der Chor durch Männerstimmen verstärkt. In ihrer Begrüßung sprach die Pfarrerin nach dem Glockenläuten in der gut gefüllten Kirche darüber, warum Menschen musizieren. Anschließend waren in den fast 120 Minuten auch andere Töne als sonst in der Kirche zu hören. Denn neben Kirchenliedern fanden auch Tangos und Volkslieder Gehör. Selbst von der Orgel war neben Johann Sebastian Bach "Keep Cool" zu hören.
Robert vom Carlsfelder Verein erklärte das Bandonion in seiner humorvollen Art, sprach über die Bezeichnungen wie Quetschkommode, gab Infos über die Spielweise und Besonderheiten gegenüber anderen Handzuginstrumenten. Alle Musikstücke von allen Teilnehmern kamen sehr gut an. Vor allem aber das "Hallelujah" von Leonard Cohen gespielt von Demian Wallschläger brachte die Zuhörer zum in sich Gehen. Die gesamte Zuhörerschaft summte mit. Das war bewegend. Der Applaus war auch dementsprechend. Viel zu schnell neigte sich das Programm dem Ende entgegen. Zum Abschluss wurde das Feierobndlied vom Kirchenchor gemeinsam mit den Bandonions gespielt. Aber es musste noch eine Zugabe her, der Marsch "Bandonionklänge" war noch nicht das Ende - spontan wurde der Steigermarsch sowohl gespielt als auch gesungen. Viele Gäste, die schon über dem Gehen waren, hielten inne und sangen mit. Es war ein gelungener Sonntagnachmittag. (Bildquelle: Christel Eberlein/BVC)
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