24.12.2023 11:00 (Medien / Sonstiges)
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(MT) GELENAU: Voller Leben präsentieren sich in der Weihnachtszeit viele Schaustücke des Depots Pohl-Ströher in Gelenau. Die Weihnachtsausstellung ist zur Tradition geworden. Klar, denn viele Exponate passen in die Zeit um den Jahreswechsel.
Für Depotleiter Michael Schuster ist der Reuter-Berg aus Buchholz ein ganz besonderes Exponat. Ein Unikat mit Familiengeschichte, wie bei vielen Heimat- und Weihnachtsberge der Fall, ist auch der "Reuter-Berg": "Er hat seine Heimat seit zwölf Jahren hier im Depot Pohl-Ströher und zieht ganz viele Gäste an. Er ist ganzjährig zu sehen, also zu allen Öffnungsperioden. Der Berg ist eine Kombination aus einem Heimat- und einem Weihnachtsberg. Das Besondere an diesem Berg ist seine Herkunft. Der linke Teil, der orientalische Weihnachtsberg, stammt aus Kühberg. Den hat der Vater mitgebracht in die Ehe. Und der rechte Teil, das mechanische Bergwerk, hat die Mutter mit gebracht aus Buchholz. Und beide wurden in den fünfziger Jahren, als die Familie Kinder bekam, zusammengeführt. Seit den fünfziger Jahren wurde dieser Berg aller zwei Jahre in Buchholz im eigenen Haus aufgebaut und man erfreute sich über die Weihnachtszeit und auch über den Januar hinweg an diesen wunderbaren mechanischen Leistungen. Es gab dort natürlich Vorgängerversionen. Alte Figuren wurden verwendet, vielleicht schon aus der Zeit um 1900. Aber in der Variante, wie es jetzt ist, erst seit den 1950er Jahren. Ich selbst durfte, da ich aus Buchholz stamme, ab und zu mit in die Mechanik schauen. Mein Schulfreund Joachim Reuter und sein Bruder Matthias waren mit dabei und der Vater Eberhard hat die Stricke geknotet, hat mit Wachs gearbeitet, hat alles so hergerichtet, dass alles lief."
Am 23. Dezember, die Mutter hatte an diesem Tag zudem Geburtstag, stand der Berg und wurde angeschoben. Zum Antrieb der Figuren war ein Elektromotor vorhanden.
Michael Schuster: "Und das Besondere, der Berg hatte eine Tag- und Nachtschaltung. Ein Glas mit Salzwasser, zwei Nägel, die in diese Salzwasserlösung eintauchten und über eine Kurvenscheibe, die die Nägel auf und ab bewegte, sodass es hell und dunkel wurde, so wie die Weihnachtsgeschichte eben gerade erzählt wurde. Ein Engel schwebt herab, der Hirte hebt seine Trompete, bläst hinein, die Hirten springen zurück und vieles mehr. Daneben das mechanische Bergwerk ist faszinierend. Es sind ganz viele Bergleute zu sehen, die sich bewegen. Ein Obersteiger schaut aus dem Türchen des Huthauses heraus und guckt ob alle noch arbeiten. Ein Göpelwerk ist zu sehen, eine Haspel. Aber das Besondere hat der Vater erst noch eingebaut in den 1950er Jahren, nämlich ein Zwergenbergwerk. Ganz tief unten, an der tiefsten Stelle, sodass die Kinder, die damals noch klein waren, hinein schauen konnten."
Damals bei den Reuters in Buchholz konnte das faszinierende Wunderwerk der Technik bis zur Lichtmess im Februar bestaunt werden. Mit 4,30 Meter Breite füllte der Berg die Stube aus. Zur Weihnachtsschau im Depot Pohl-Ströher in Gelenau kann das gute Stück bis zum 28. Januar in Augenschein genommen werden. (Bildquelle: erzTV/Mario Totzauer)
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siehe auch: Das besondere Exponat (55)
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