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19.07.2000 14:34 Nachricht empfehlen (Politik)
Kampf gegen Kindesmissbrauch durch Pädophile
(DTPA) PRAG/BERLIN: Das im tschechischen Grenzgebiet auf deutsche Freier abgestimmte Geschäft mit dem Sex gehört zu den unangenehmsten Kapiteln der deutsch-tschechischen Beziehungen. In grenznahen Städten wie Cheb (Eger) oder entlang von Schnellstraßen wie der "E 55" von Dresden nach Prag hat sich die Prostitution etabliert. Nach den Erfahrungen von Sozialarbeitern werden vor allem von deutschen Männern auch Minderjährige für Sex-Spiele missbraucht. "Alles Perverse findet hier statt. Alles, was nicht vorstellbar ist, gibt es hier", sagte Ludmila Irmscher der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse. Ludmila Irmscher ist Streetworkerin beim grenzüberschreitenden Projekt Karo e.V. Adorf (bei Plauen). Das Hilfsprojekt will auf den grausigen Zustand für die tschechischen Prostituierten aufmerksam machen. Im Frühjahr haben die sächsischen PDS-Landtagsabgeordnete Cornelia Ernst und der Fraktionsmitarbeiter Hans-Jürgen Mertha eine Nacht lang die Sozialarbeiterinnen vom Karo-Projekt begleitet. Entsetzt waren beide vom perversen Treiben deutscher Männer jenseits der Grenze. Mertha: "Mit einer Selbstverständlichkeit zwingen Freier hier Kinder zu Handlungen, für die sie der Zuhälter in Deutschland krankenhausreif schlagen würde." Das Durchschnittsalter der Prostituierten beträgt schätzungsweise 16 Jahre. Bereits fünf- bis achtjährige Kinder befinden sich im "Angebot". Cornelia Ernst entschließt sich, wegen der Kinderprostitution einen Offenen Brief an vier sächsische Minister zu schreiben. Unterstützung finden sie beim Gesundheitsminister Hans Geisler.
Mit Flugblättern und Aktionspostkarten will man auf deutscher Seite an den Grenzübergängen auf den Missstand aufmerksam machen. Tschechien will das schmutzige Geschäft mit einem "Nationalen Plan" stärker als bisher bekämpfen. Eine Zusammenarbeit beider Länder bei der Feststellung von Pädophilen, die Kinder missbrauchen, ist bisher nicht zustande gekommen. Der deutsche Innenminister Otto Schily sagte dem SPIEGEL: "Die Verhandlungen über den Informationsaustausch sind bisher leider nicht zum Abschluss gelangt. Es ist an der Zeit, dass wir versuchen, diese zäh fließenden Verhandlungen zu beschleunigen. Es kann ja nicht sein, dass irgendwelche Probleme mit Datenschutzklauseln eine Zusammenarbeit verhindern."
Beim Karo e.V. glaubt man indes, dass die tschechische Seite die Situation nicht wahrhaben will. In offiziellen Statistiken gibt man die Aufklärungsrate bei Fällen von Kindesmissbrauch in Tschechien mit nahezu 100 Prozent an.
Der deutschen Grenzpolizei bleibt somit nur, Flugblätter zu verteilen, mit dem Aufruf, "Verdächtiges" umgehend zu melden. Im Internet findet man Informationen zu dieser Aktion unter www.Tschechien.de.
Tschechische Experten begrüßen dagegen das Verteilen der Flugblätter nicht uneingeschränkt. Die Leipziger Volkszeitung zitiert Laszlo Sünegh vom Prager Projekt Chance: "Wenn ein deutscher Pädophiler das in die Hand kriegt, ruft er seine Kumpels an und sagt, da fahren wir hin, da gibt es billigen Sex."
Innenminister Otto Schily sieht im Kampf gegen Kindesmissbrauch beide Länder in der Pflicht. Gelingen kann das nur durch die Zusammenarbeit der Polizei auf beiden Seiten der Grenze.
18.07.2000 10:30 Nachricht empfehlen (Sonstiges)
Sächsische Schweiz mit mehr Service für Wanderer
(DTPA) BAD SCHANDAU: Zahlreiche Unterkünfte in der Sächsischen Schweiz stellen ihren Gästen in dieser Saison erstmals neuartige "Wanderhilfsmittel" zur Verfügung. Mit Teleskopwanderstöcken, Kindertragen oder Thermoskannen starten 13 Häuser eine Serviceinitiative und reagieren damit auf neue Trends im Wandertourismus in deutschen Mittelgebirgen. "Wir wollen besonders den weniger vorbereiteten Gästen jeden Alters Unterstützung dabei geben, die Sächsische Schweiz kennen zu lernen", erklärte Koordinator Christoph Hrubesch von der Gästeinitiative.
Zu den weiteren Dienstleistungen der Initiative gehören der Bahnhofstransfer bei An- und Abreise, der Gepäcktransport zu den angeschlossenen Häusern, Trocknungsmöglichkeiten für regennasse Bekleidung sowie detaillierte Informationen zum Nahverkehr und zum Nationalpark Sächsische Schweiz.
In einer Broschüre werden pauschale Wanderangebote vorgestellt. Beschrieben sind Wanderungen ohne Gepäck durch den Nationalpark Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz, Kombinationen mit Radtouren entlang der Elbe sowie Wanderungen entlang der Laichgewässer des wieder "eingebürgerten" Elbelachses. Das Informationsmaterial ist beim Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. erhältlich.
14.07.2000 20:15 Nachricht empfehlen (Politik)
500.000. Laster auf der Rola
(DTPA) DRESDEN: Auf der Rollenden Landstraße Dresden - Lobositz sind eine halbe Million Lastwagen transportiert worden. Darauf haben Sachsens Verkehrsminister Dr. Kajo Schommer und Pavel Stoulil, der Stellvertretende Minister für Verkehr und Fernmeldewesen der Tschechischen Republik, heute in Dresden-Friedrichstadt angestoßen. Stoulil und seine Begleiter waren dazu eigens mit einem Sonderwagen aus Prag angereist. Über einen Präsentkorb konnte sich Vitezslav Korinek freuen. Der Tscheche war mit seinem Laster der Spedition Franz Rosner aus Oelde/Westfalen bereits am 16. Juni als 500.000-ter RoLa-Kunde mit dem Zug Nr. 43552 früh um 6 Uhr in Dresden eingetroffen. Bis zum 14. Juli sind fast 9.000 weitere Fahrzeuge transportiert worden. Damit betrug die RoLa-Auslastung im Juni 80 Prozent in beiden Richtungen, im ersten Halbjahr lag sie um 16 Prozent höher als im ersten Halbjahr 1999. "Entgegen aller Unkenrufe aus der Vergangenheit hat sich die Rollende Landstraße bewährt", sagte Staatsminister Dr. Kajo Schommer, "sie entlastet die B 170/E 55 von rund 35 Prozent des grenzüberschreitenden Lkw-Verkehrs, das sind 350 bis 400 schwere Laster pro Tag - weniger Lärm, weniger Abgase, weniger Unfälle, weniger Stau." Die RoLa, darin sind sich Schommer und sein tschechischer Kollege Pavel Stoulil einig, soll in jedem Fall bis zur Fertigstellung der Autobahn A 17/D 8 Dresden Prag, nach bisheriger Rechnung bis 2005, weiter betrieben werden. Die seit dem 25. September 1994 von den Firmen Kombiverkehr und Bohemiakombi organisierte Rollende Landstraße kostete den Freistaat bislang jährlich rund zehn Millionen Mark. Prag gibt dem Kombiverkehr pauschale Zuschüsse, daraus errechnet sich für die RoLa ein Beitrag von umgerechnet rund 4,5 Mio. DM. Eine einfache Fahrt kostet derzeit 120 DM, das Rundlaufticket 210 DM. Die Rollende Landstraße Dresden-Friedrichstadt - Lobositz wurde 1999 zu 69 Prozent von tschechischen Spediteuren genutzt, 13 Prozent kommen aus Deutschland, 12 Prozent aus der Slowakei und 4 Prozent aus Ungarn, 1 Prozent aus den Niederlanden sowie 1 Prozent aus anderen Ländern. Transportiert werden 12 Prozent Metallwaren/Maschinen, je 9 Prozent Lebensmittel und Papier/Verpackungsmittel, je 8 Prozent Fahrzeuge, Baustoffe und Holz/Möbel sowie weitere Dinge. 10 Prozent sind Leerfahrten. "Die jetzige RoLa hat sich bewährt", so Schommer abschließend, "für die Zukunft müssen wir jedoch andere Formen der Verlagerung von der Straße auf die Schiene finden." So denke er an neue und moderne Lösungen des unbegleiteten kombinierten Transports von Gütern, auch auf anderen Bahnstrecken.
Katja Kipping, verkehrspolitische Sprecherin der PDS-Landtagsfraktion, sagte anlässlich des feierlichen Empfangs der "Rola"-Fahrer durch Schommer: "Die PDS freut sich außerordentlich über das Interesse des Sächsischen Staatsministers Schommer an der Rollenden Landstraße. Mit dieser Freude verbinden wir die Hoffnung, dass der Minister auf den feierlichen und wortreichen Empfang nun wirkliche Taten zum Weiterbetrieb und Erhalt der ,Rola' folgen lässt und dass das Todesurteil für diese Strecke, welches bereits unterschrieben wurde, zurückgezogen wird."
12.07.2000 11:37 Nachricht empfehlen (Sonstiges)
Zensur auch im Fach Tschechisch
(DTPA) MARKERSBACH: In Sachsen beginnen heute die Schulferien. Im erzgebirgischen Markersbach beenden mit dem Schuljahr 1999/2000 erstmals Jenaplan-Schüler ihre Schulzeit. Der Landrat von Aue-Schwarzenberg Karl Matko (CDU) überreichte den ersten Absolventen der Jenaplanschule ihre Zeugnisse. Dort erscheint auch das Unterrichtsfach Tschechisch. Die Schulabgänger hatten 6,5 Jahre die Sprache des Nachbarlandes auf dem Stundenplan. Alle Schüler der Jenaplanschule nehmen am Tschechischunterricht teil. Während ihrer Schulzeit haben die Jenaplanschüler mehrfach Kontakt zu Gleichaltrigen aus der Tschechischen Republik.
Seit Beginn des Schulversuches vor sieben Jahren waren dies die ersten Realschulabgänger einer Jenaplanschule in Sachsen. Damit konnte die Markersbacher Schule nach eigener Darstellung "den Beweis antreten, dass das durchgeführte Konzept erfolgreich ist. Alle Abgänger haben eine Lehrstelle beziehungsweise gehen auf weiterführende Schulen wie Berufliche Gymnasien oder Fachoberschulen." Durch die geografische Lage der Schule in Markersbach, besuchen sowohl Schüler des Landkreises Aue-Schwarzenberg als auch Schüler des Landkreises Annaberg die Jenaplanschule.
11.07.2000 15:33 Nachricht empfehlen (Sonstiges)
Böhmischer Tag bei Preßnitztalbahn
(DTPA) JÖHSTADT: Hochglanz ist selbstverständlich. Polieren eine gern erfüllte Pflicht. Im Jahr 2000 ist Feuer im Kessel der Preßnitztalbahn. Die Museumsbahn ist auf großer Fahrt. Zehn Jahre hat es gedauert und mit mindestens zehn Lokomotiven soll es gebührend gefeiert werden: Ab dem 19. August werden die Züge der Preßnitztalbahn regulär von Jöhstadt bis nach Steinbach fahren.
Als Eisenbahnfreunde 1990 in Jöhstadt begannen, den alten Lokschuppen zu entrümpeln und verfaulte Schwellen aus dem Bahndamm zu ziehen, glaubte außer diesen Idealisten wohl kaum jemand, dass tatsächlich wieder Eisenbahnatmosphäre ins Preßnitztal einkehren würde. Die Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e.V., 1990 neu gegründet, setzte sich damals das Ziel, den Abschnitt Jöhstadt - Schmalzgrube - Steinbach als Museumsbahn wieder aufzubauen. Große Pläne für den ehrgeizigen Verein. Dazu Kai Kreisel, Vorsitzender vom IG Preßnitztalbahn e.V.: "Der Verein ist mit einem Durchschnittsalter von 20 bis 30 Jahren sehr jung. Wir sind, denk ich, der größte Eisenbahnverein in Sachsen. Wir haben ungefähr 400 Mitglieder, davon 80 aktive. Der Verein ist sehr engagiert. Es gibt wirklich viele junge Leute, die ihre gesamte Freizeit, ihren gesamten Urlaub investieren, um hier etwas zu verwirklichen. Und ich denke, der Verein kann diesen Leuten eine gute Voraussetzung und sehr gute Bedingungen bieten, um Hobby und Freizeit sinnvoll zu verbringen."
Seit 1892 verbindet eine 23 Kilometer lange Strecke die Orte Wolkenstein und Jöhstadt. Der Verfall begann, als die Deutsche Reichsbahn an den Gleisen systematisch die dringend notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen vernachlässigte. Das Aus kam an einem Freitag, dem 13. im Jahre 1984. Der Reisezugverkehr zwischen Jöhstadt und Schmiedeberg wurde eingestellt. Jahrelang fährt dann kein Zug mehr. Für die Museumsbahn musste die Strecke laut Kai Kreisel neu gebaut werden. "Ja, die Gleise waren komplett demontiert worden, diese Strecke ist also kompletter Neubau. Wir haben uns bemüht, preisgünstiges Gleismaterial zu bekommen. Aus dem Abriss von vielen Eisenbahnstecken, gerade im Bereich von Tagebauanlagen konnten wir günstig gutes Material erwerben. Dieses Material steht jetzt hier im Preßnitztal wieder als Schmalspurbahn zur Verfügung.
Was musste nicht alles geschaffen werden, bis die Loks wieder im Preßnitztal dampfen konnten. Für jedes Vereinsmitglied waren das zahlreiche Arbeitstunden.
Das Geschaffene kann sich sehen lassen. Eine gute Möglichkeit bietet sich zum Beispiel bei der Festwoche im August. Über 200 Sonderzüge hat die Preßnitztalbahn vom 19. bis zum 27. August vorgesehen. Andere Vereine und Eisenbahnen aus ganz Deutschland wollen sich mit zahlreichen Dampfloks und Wagen beteiligen. In den Orten Jöhstadt, Schmalzgrube und Steinbach wird es je einen Festplatz mit zahlreiche Festveranstaltungen geben. Jeder Tag ist unter einem bestimmten Motto gestellt. Für Mario Eberlein ist vor allem der 22. August ein wichtiges Datum, in der Festwoche steht dann der "Böhmische Tag" auf dem Programm: "Wir befinden uns in unmittelbarer Grenznähe zu Tschechien, Luftlinie zirka 3 bis 4 Kilometer, und wie erhoffen uns durch diesen Böhmischen Tag erstmals tschechische Tagesgäste und Ausflügler, sowie Eisenbahnfans, für unsere Region zu gewinnen, um ihnen, die attraktiven Seiten unserer Region zu zeigen."
Für die IG Preßnitztalbahn ist die Festwoche das Dampfspektakel für das Jahr 2000 schlechthin. Aus nah und fern werden Touristen und Bahnfreunde kommen. Doch sind auch wirklich Gäste aus Tschechien in großer Zahl zu erwarten?
Dazu sagt Mario Eberlein gegenüber der DTPA: "Die Resonanz ist bis jetzt sehr gut, wir arbeiten mit der tschechischer Seite zusammen, das ist hauptsächlich der tschechische Eisenbahnverein aus Chomutov, genannt: Lokomotiv. Wir haben für diesen Böhmischen Tag auch spezielle Programmpunkte erarbeitet, die wiederum auf Vereinsbasis oder auf freiwilliger Basis von tschechischen Gästen getragen werden. Ein Beispiel sind Sportvergleiche, die in Steinbach stattfinden. Steinbach ist übrigens das Festzentrum zum Böhmischen Tag. Darüber hinaus werden tschechische Fahrgäste die ganze Woche die Möglichkeit erhalten, hier bei uns auf der Bahn mitzufahren. Dafür Streuen wir 300 Freifahrkarten und tschechischsprachige Prospekte, im böhmischen Ballungsgebiet und finden da auch Unterstützung bei der Tschechischen Staatsbahn, die uns bei der Bewerbung unseres Anliegens hilft."
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